Bei all diesen innerhalb der Romanistik durchaus kontrovers diskutierten Entscheidungen konnten wir uns nicht zuletzt an der in der Germanistik mit Friedrich Wilhelms Corpus der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300 begründeten Tradition der Urkundenedition sowie an den innerhalb der Germanistik zu früherem Zeitpunkt nicht minder kontroversen Diskussionen orientieren.
Für die Umsetzung dieser Arbeiten griffen wir auf das an der Universität Trier gut eingeführte und optimal unterstützte Softwarepaket TUSTEP zurück, das uns mit seiner unproblematischen Sonderzeichenverwaltung und seinen detailliert programmierbaren Möglichkeiten des pattern matching eine hilfreiche Stütze war. Hervorgehoben werden soll an dieser Stelle, daß uns das letztgenannte pattern matching insbesondere bei unseren gestaffelten Korrekturdurchgängen und bei der Entzifferung schwer lesbarer Stellen willkommene Prüf- und Suchmöglichkeiten bot. So konnte mit pattern matching etwa überprüft werden, ob sich eine problematische Lesart durch weitere Okkurrenzen innerhalb des Gesamtkorpus oder innerhalb von Teilkorpora (z.B. Schreiberkorpora) stützen lässt.
Kriterium für die Auswahl der sprachlichen Elemente war deren zu erwartende Variationsträchtigkeit im Untersuchungskorpus. Die bisher in der Skriptaforschung zu Tage gebrachten Ergebnisse stellten dabei den Ausgangspunkt für die zu treffende Auswahl dar. (9) Durchgeführt wurden die Korrelationsanalysen mit einem Programm, das auf der Basis des TUSTEP-Bausteins #Kopiere geschrieben wurde. Materialseitig greift dieses Programm auf eine TUSTEP-Segmentdatei zu, in der die Text- und die Metatext-Daten kombiniert und relational verwaltet werden. (10)
Boutier, Marie-Guy: Études sur des chartes luxembourgeoises.- In: Gärtner, Kurt; Holtus, Günter; Rapp, Andrea; Völker, Harald (eds.): Skripta, Schreiblandschaften und Standardisierungstendenzen. Urkundensprachen im Grenzbereich von Germania und Romania im 13. und 14. Jahrhundert. Beiträge zum Kolloquium vom 16. bis 18. September 1998 in Trier.- Trier, Kliomedia 2001, 419-447.
Frei, Henri: La grammaire des fautes. Introduction à la linguistique fonctionnelle. Assimilation et différenciation. Brièveté et invariabilité. Expressivité.- Paris/Genève, Geuthner/Kundig 1929.
Gleßgen, Martin; Lebsanft, Franz (eds.): Alte und neue Philologie.- Tübingen, Niemeyer 1997.
Holtus, Günter; Overbeck, Anja; Völker, Harald: Luxemburgische Skriptastudien. Edition und Untersuchung der altfranzösischen Urkunden Gräfin Ermesindes (1226-1247) und Graf Heinrichs V. (1247-1281) von Luxemburg.- Tübingen, Niemeyer 2003.
Holtus, Günter; Harald Völker: Editionskriterien in der Romanischen Philologie.- In: Zeitschrift für romanische Philologie 115 (1999) 397–409 (= 1999a).
Holtus, Günter; Harald Völker: Das Ineinandergreifen von Diachronie und Synchronie bei der Edition altfranzösischer Urkundentexte.- In: Eggers, Eckhard, et al. (eds.): Florilegium Linguisticum. Festschrift für Wolfgang P. Schmid zum 70. Geburtstag.- Frankfurt a. M. et al., Lang 1999 199–223 (= 1999b).
Overbeck, Anja: Vom Edieren alter Texte im 21. Jahrhundert. Die romanistische Editionsphilologie 10 Jahre nach der 'New Philology'-Diskussion.- In: Editio 17 (2003) im Druck.
Remacle, Louis: Le problème de l'ancien wallon.- Liège, Faculté de Philosophie et Lettres 1948.
Völker, Harald: Skripta und Variation. Untersuchungen zur Negation und zur Substantivflexion in altfranzösischen Urkunden der Grafschaft Luxemburg (1237–1281).- Tübingen, Niemeyer 2003.
Völker, Harald: Zwischen Textedition und historischer Varietätenlinguistik: TUSTEP-unterstützte hypertextuelle Strukturen zur Analyse rekontextualisierter Texte.- In: Edieren in der elektronischen Ära. Beiträge zur Berliner ITUG-Jahrestagung 2002, im Druck.
Wampach, Camille: Urkunden- und Quellenbuch zur Geschichte der altluxemburgischen Territorien bis zur burgundischen Zeit.- 10 vol., Luxemburg, Paulus 1935-1955.
Wilhelm, Friedrich, et al.: Corpus der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300.- Lahr, Schauenburg 1932– .
(1)
Eine Skizze zum Verlauf der methodologischen Entwicklungen
in der Skriptaforschung und um sie herum findet sich in:
Völker 2003, 9-79.
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(2)
Die Projektleitung des germanistisch-romanistischen
Teilprojekts lag in den Händen von Prof.
Dr. Günter Holtus (Romanistik, Trier/Göttingen) und
Prof. Dr. Kurt Gärtner (Germanistik, Trier). An den
romanistischen Arbeiten wirkte neben dem Autor dieses Beitrags
insbesondere Dr. Anja Overbeck (Trier/Göttingen) mit.
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(3)
Edition und die ausführlichen Editionsrichtlinien
können in
Holtus/Overbeck/Völker 2003, 6-14 und 259-467, konsultiert
werden.
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(4)
Cf. etwa die von Boutier 2001 unternommene Detailuntersuchung
zur Interpunktion einer Urkunde des Projektkorpus.
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(5)
Cf. etwa Holtus/Völker 1999b zu langem und rundem
s.
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(6)
Cf. Holtus/Overbeck/Völker 2003, 473.
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(7)
Zur New Philology cf. Gleßgen/Lebsanft 1997 und
Overbeck (im Druck).
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(8)
Zur Herleitung dieser methodischen Eckpfeiler cf. Völker
2003, 88-102.
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(9)
Cf. Holtus/Overbeck/Völker 2003, 101-104.
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(10)
Programm und Datenstruktur werden näher beschrieben
in: Völker (im Druck).
Die Ergebnisse der Sprachanalysen finden sich in:
Holtus/Overbeck/Völker 2003, 104-257.
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(11)
Cf.
http://gepc189.uni-trier.de/cgi-bin/iRMnet/RMnetIndex.tcl?hea=qf&for=qafranzu
aus:
Protokoll des 88. Kolloquiums
über die Anwendung
der EDV in den Geisteswissenschaften am 12. Juli 2003
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