TUSTEP-Version November 1997 für Windows und UNIX

Ab etwa Mitte Dezember 1997 wird die neue Version November 1997 von TUSTEP für Windows 95 / Windows NT und UNIX verfügbar sein. Sie enthält (neben kleineren Verbesserungen) neue Leistungen, deren wichtigste hier kurz vorgestellt werden sollen. Eine detaillierte Beschreibung ist den Ergänzungsheften zum Handbuch von 1993 zu entnehmen, die für je 3,-- DM im Sekretariat des ZDV erhältlich sind. Diese Ergänzungshefte können auch mit dem Makro-Aufruf

#*DRUBE, MA, typ = . . . , geraet = . . .
(neues Ergänzungsheft mit der Beschreibung der Kommando-Makros, 59 Seiten) bzw.

#*DRUBE, ES, typ = . . . , geraet = . . .
(für die Ergänzungen, die das Satzprogramm betreffen, ca. 70 Seiten)

ausgedruckt werden.

Für die übrigen Teile von TUSTEP gilt weiterhin das Ergänzungsheft EA (72 Seiten, Stand: 21.1.1997) zur Version November 1996. Der Inhalt der Ergänzungshefte ist auch im WWW über die TUSTEP-homepage zugänglich unter: http://www.zdv.uni-tuebingen.de/tustep

Alle hier aufgeführten Erweiterungen gelten (wie schon die der Vorgängerversion November 1996) nicht für die DOS-Version; die aktuellste DOS-Version von TUSTEP ist die vom Oktober 1995. Es ist nicht geplant, eine neuere Version für DOS zu erstellen.

Kommando-Makros

Die Makroanweisungen, mit deren Hilfe man eigene Kommandos definieren kann, wurden noch einmal wesentlich erweitert. Das gilt auch für die Möglichkeiten, mit Hilfe von Eingabe-Masken strukturierte Daten einfach und sicher zu erfassen und schon bei der Eingabe sehr komplexen Prüfungen zu unterziehen (vgl. BI 97/5+6, S. 11). Für die Makro-Anweisungen gibt es jetzt ein eigenes Ergänzungsheft (siehe oben).

Windows-PC als TUSTEP-Terminal

Mit dem schon bisher in der Windows-Version von TUSTEP enthaltenen Standard-Makro *DESI können jetzt nicht nur lokale TUSTEP-Sitzungen definiert werden, sondern auch solche für UNIX-Rechner, die mit dem Windows-PC über das Netz verbunden sind. Gegenüber einer Verbindung mit telnet oder anderen Terminal-Emulationen hat dies den Vorteil, daß auch für Sitzungen auf UNIX-Rechnern die gleiche Oberfläche (Einstellung der Farben, Zeilen- und Spaltenzahl, Bedienung der Tastatur und der Maus einschließlich der TUSTEP-spezifischen Funktionen) wie auf dem lokalen PC zur Verfügung steht (vgl. BI 97/7+8, S. 19-21).

Editor: Darstellen nicht-lateinischer Zeichen

Das von der DOS-Version bekannte Programm FILTER, mit dessen Hilfe man auch nicht-lateinische Zeichensätze im TUSTEP-Editor darstellen kann, bekommt für die Windows-Version von TUSTEP einen Nachfolger. Mit dessen Hilfe wird man in einem eigenen Fenster alle von TUSTEP unterstützten nicht-lateinischen Schriften (derzeit Griechisch einschl. Akzente und Spiritus, Koptisch, Hebräisch einschl. Vokalzeichen, Kyrillisch, Altkirchenslavisch, Syrisch, Arabisch, phonetische Zeichen der International Phonetic Assosication) und Auszeichnungen (z. B. kursiv, fett, Unterstreichung) darstellen können. Vorläufig steht nur eine Beta-Version zur Verfügung.

Standardmakro *KONVERT

Zum Datenaustausch zwischen TUSTEP und gängigen PC-Textverarbeitungsprogrammen steht in der Windows-Version von TUSTEP das neue Standard-Makro *KONVERT zur Verfügung. Es ersetzt in der Windows-Version das in der DOS-Version von TUSTEP enthaltene Programm KONVERT. Neu hinzugekommen gegenüber früheren Versionen von KONVERT ist die Unterstützung von RTF-Dateien ("Rich Text Format"). Der Weg über das RTF-Format empfiehlt sich vor allem bei der Konvertierung von WinWord-Dateien in TUSTEP-Dateien.

Farben in der Satzausgabe

Das TUSTEP-Satzprogramm erlaubt in der neuen Version, Texte auch mehrfarbig auszugeben. Die Farben werden durch im Text enthaltene Steueranweisungen in dem vom Vierfarbdruck geforderten CMYK-System (Cyan, Magenta, Yellow, Black) definiert. Für die Ausgabe mehrfarbiger Texte auf PostScript-Farbdruckern mit dem Makro *PSAUS sind keine weiteren Angaben erforderlich. Bei der Ausgabe auf Satzbelichtern muß bei mehrfarbigen Texten oder bei Texten mit mehrfarbigen Abbildungen Farbseparation (d. h. Belichtung jeder Seite auf jeweils 4 Filme, je einen für jede Grundfarbe) vorgenommen werden. Dies kann mit dem Makro *PSAUS angegeben werden.

SGML/XML-Unterstützung

Der leichteren Verarbeitung von Texten, die SGML- bzw. XML-konform ausgezeichnet sind, dienen folgende Erweiterungen:

Im Programm FORMATIERE können die Makros nicht mehr nur mit Dollarzeichen, sondern auch mit spitzen Klammern (als Makroname gilt die zwischen den Klammern stehende Zeichenfolge) kodiert werden.

Im Programm SATZ konnten die Makros schon in der bisherigen Version in spitzen Klammern angegeben werden. Diese Makronamen dürfen jetzt auch Blanks enthalten; damit können auch SGML- bzw. XML-Tags mit Attributen direkt als Makros angegeben werden. Außerdem kann bei Satzmakros, die den Start- bzw. Ende-Tags von Elementen eines nach SGML/XML kodierten Textes entsprechen, die Stellung dieser Tags in der Hierarchie der Elemente des Textes berücksichtigt werden. Zu diesem Zweck können identische Makros je nach deren Stellung in der Hierarchie der Elemente typographisch unterschiedlich aufgelöst werden.

Um festzustellen, welche Tags in einem SGML/XML-Text vorkommen und welche hierarchischen Beziehungen zwischen den damit gekennzeichneten Elementen bestehen, kann das neue Standardmakro *TAGS benutzt werden. Es erzeugt - neben Listen der im Text vorkommenden Tags mit den zugehörigen Stellenangaben - eine Datei mit Satzmakros, bei denen nur noch die Satzsteueranweisungen ergänzt werden müssen und die dann direkt als Parameter für das Satzprogramm benutzt werden können. Außerdem kann eine Kopie der Textdatei erzeugt werden, in der die Tags von nicht-leeren Elementen um die Tags der noch offenen übergeordneten Elemente ergänzt sind. Das Makro *TAG setzt voraus, daß zu jedem Start-Tag eines nicht-leeren Elements auch das zugehörige End-Tag vorhanden ist. Eine ausführlichere Beschreibung findet sich in BI 97/9+10, S. 14-17.

Einbinden von Grafiken in die Satzausgabe

Müssen für das Einbinden von Grafiken in die Satzausgabe viele Grafiken mit großem Speicherbedarf eingebunden werden, so ist es nicht praktikabel, alle für einen Text benötigten Grafiken in einer einzigen Datei zu sammeln. Die Makros *GRAFIK und *PSAUS wurden deswegen so erweitert, daß nur noch die von TUSTEP benötigten Zusatzinformationen für alle Grafiken in einer gemeinsamen Datei stehen müssen, die Grafiken selbst aber in einzelnen Dateien stehen können; diese werden bei der Ausgabe mit *PSAUS automatisch an- und abgemeldet.

PostScript-Sonderzeichen im Satzprogramm

Das neue Standard-Makro *PSDICKTEN listet den Zeichenvorrat und die Dicktenwerte der in einem PostScript-Font enthaltenen Zeichen auf. Dies ist vor allem dann nützlich, wenn Sonderzeichen aus solchen Fonts über Schriftnummer und Zeichennummer direkt angesprochen werden sollen.

Die Version November 1997 wird voraussichtlich ab Mitte Dezember verfügbar sein. Auf dem neuen Text-Server (textserv1) ist diese Version seit dessen Freigabe am 20.11.1997 bereits als Testversion im Einsatz.

Wilhelm Ott
ott@zdv.uni-tuebingen.de


BI 97/11 + 12, S. 11-12