a. | fortlaufende Nummer mit Kennzeichnung für den Beginn eines neuen Eintrags | #1247 |
b. | Autoren des Artikels | & A |
c. | die eigentliche "Literaturstelle", d.h. Angabe von Zeitschrift, Jahrgang, Heft, Jahr und Seitenzahlen | & L |
d. | Titel der Veröffentlichung | & T |
e. | ein Abstract (Zusammenfassung, Inhaltsangabe) | & Z |
f. | selbstvergebene Schlagwörter | & W |
g. | Hinweis auf die Sprache, in der der Artikel abgefaßt ist | & S |
h. | Postanschrift des Autors | & I |
i. | ein Überbegriff (z.B. Anorganische oder Organische Chemie) | & Y |
j. | ein Unterbegriff (z.B. Kupfer, Uran) | & U |
k. | eine Quellenangabe | & Q |
l. | eine Codierung nach einem Klassifikationssystem (hier in Anlehnung an den Chemischen Informationsdienst) | & C |
m. | Standorthinweis für eventuelle Kopien | & K |
Für jeden Eintrag muß eine sinnvolle Auswahl für die Belegung der Kategorien getroffen werden.
Für die Erschließung einer Projektbibliographie gilt, daß die Qualität der Erschließung nicht höher sein kann als die Qualität des Stammeintrags. Das Grundprinzip jeder Erschließungsliste ist, daß eine Kategorie alphabetisiert wird und daß in einer solchen alphabetischen Liste die fortlaufende (Referenz-)Nummer des Eintrags in der Stammdatei mit aufgeführt ist. Man kommt so zu überschaubaren Listen, die sehr schnell einen Zugriff zur Stammdatei und damit zu allen vorhandenen Informationen ermöglichen. Je nach Umfang der Projektbibliographie können in der alphabetischen Erschließungsliste außer der Nummer noch weitere Informationen (z.B. Titel oder Stichwörter) mit angegeben sein, so daß ein noch schnellerer Zugriff auf den tatsächlich gesuchten Artikel erfolgen kann.
Wichtige Erschließungslisten sind:
Der Umfang der Bibliographie ist auch für die Frage der Aktualisierung entscheidend. Bei umfangreichen Bibliographien wird man nur in größeren Abständen (z.B. halbjährlich) Gesamterschließungslisten erstellen. In zeitlich kürzeren Abständen können dann Ergänzungslisten erstellt werden, die nur die seit der letzten Gesamtliste hinzugekommenen Einträge berücksichtigen. Versteht man unter Aktualisierung den Nachtrag neuer Literaturzitate, so sollte diese auch von Nichtspezialisten durchführbar sein. Ein Programm muß jeden Eintrag auf die Vollzähligkeit der Kategorien prüfen und gegebenenfalls fehlende Kategorien ergänzen oder eine Fehlermeldung erstellen. Außerdem sollten bei der Aktualisierung zur Arbeitserleichterung einige Hilfslisten zur Verfügung stehen:
Eine Projektbibliographie sollte fortlaufend numeriert und klar in ausreichend viele
Kategorien strukturiert sein. Eine Erschließung
(Autorenregister, Stichwortregister, Schlagwortregister,
KWIC-Index) sollte auf die (einzige) Stammdatei
zurückgreifen. Bei der Erstellung ist ein
Schlagwortverzeichnis sinnvoll, das ein Ausufern der
Schlagwortanzahl verhindern helfen kann. Für weitere
Anwendungen ist ein alphabetisches
Literaturstellenverzeichnis besonders effektiv, da es knapp,
übersichtlich und eindeutig schon registrierte Einträge festhält.
Die Untersuchungen konzentrieren sich vorerst auf die durch
ihre Vielfalt und zum Gutteil durch die weitgespannten
Interessen des Späthumanisten Martin Crusius geprägte
Sammlung der Universitätsbibliothek Tübingen
(nächster Schwerpunkt: Basel). Das mit Hilfe des
Tübinger Zentrums für Datenverarbeitung von Friedrich
Seck (Universitätsbibliothek Tübingen) entwickelte
Drucklegungsprogramm wird eine optimale Publikation der
Forschungsergebnisse gewährleisten und für
künftige Unternehmungen mit ähnlichen
Fragestellungen als Muster dienen können.
Die Predigtnachschriften werden nach folgendem Schema
inventarisiert: Band, Nummer der Predigt (ggf. mit x =
Hinweis auf Randnotizen), Seiten, Datum, Prediger,
Bibeltext (bzw. Katechismus, Lieder, Themata), ggf.
Nachweise in "Corona Anni", möglicherweise auch Nachweise
gedruckter (deutscher) Predigten. Zu den Predigern und
Bibelstellen werden Register erstellt.
Die Listen können und müssen aus
Ersparnisgründen tabellarisch gesetzt werden. Da die
Elemente der Beschreibung jeweils in der gleichen
Reihenfolge wiederkehren, genügt bei der Erfassung ein
identisches Trennzeichen zwischen den Elementen. Dafür
wurde hier die Zeichenfolge // gewählt. Zusätzliche
Vereinfachungen bei der Erfassung: fehlende Jahreszahl wird
aus dem vorangehenden Eintrag übernommen; der Predigername
kann durch = = ersetzt werden, wenn er mit dem des
vorangehenden Eintrags übereinstimmt. Die laufende Nummer
wird automatisch erzeugt.
Die erfaßten Daten werden durch
einen zweifachen Aufruf des TUSTEP-Bausteines TXTKOPIERE
aufbereitet und dabei u.a. in folgender Weise verändert:
24-26//12//18.7.1591 vesperi//Sigwart//Ios 11
Nach der Verarbeitung:
Thomas Wilhelmi (FU Berlin)
Die 7000 Predigtnachschriften von Martin Crusius
Martin Crusius (1526-1607) schrieb in den Jahren 1562-1604
in der Tübinger Stiftskirche 7000 in deutscher Sprache
gehaltene Predigten in griechischer Sprache resümierend
mit. Die Predigten berühmter Theologen (Brenz, Heerbrand,
Schnepff, Andreae usw.) sind so beinahe lückenlos und
überaus exakt überliefert. Einen Teil dieser
griechischen Predigten edierte Crusius in seiner "Civitas
coelestis" (1578/1587) und in "Corona Anni" (1602-1603).
Die zahlreichen Randnotizen in den Predigtbänden -
sie sind von großer Wichtigkeit für die
landesgeschichtliche Forschung - werden möglicherweise zu
einem späteren Zeitpunkt ediert.
Friedrich Seck (Universitätsbibliothek Tübingen)
Einsatz der TUSTEP-Programme bei der Inventarisierung der
Predigtnachschriften von Martin Crusius
Folgende Gründe sprechen auch unabhängig von der
Eigenart dieses Katalogs für den Einsatz des Satzprogramms
bei der Herstellung eines Handschriftenkatalogs:
Die besondere
Struktur der Predigtdaten legt zudem den Einsatz der EDV
schon bei der Erfassung nahe. Jede Predigt wird durch
folgende Angaben charakterisiert, die in einer, höchstens
zwei Zeilen Platz finden: laufende Nummer, Nummer bei
Crusius, Seitenzahl, Datum, Prediger, Predigttext und ggf.
Nachweis eines Drucks. Die Zahlenreihen am Anfang der
Einträge sind besonders fehlerträchtig; sie sollten
deshalb nach Möglichkeit einer automatischen
Plausibilitätsprüfung unterzogen werden.
Zugleich werden folgende Plausibilitätsprüfungen
vorgenommen (ggf. erfolgt differenzierte Fehlermeldung):
Beispiel für erfaßte Daten:
26-28//13x//22.7.//= =//Act 11
29-32//14x//23.7.//= =//Gen 47 ttt
32//15//25.7.//Heerbrand//Matth 7
33-34//16//25.7. vesperi//Dachtler//Rom 8
&.ta1 | &.tc12 | &.ts24-26 | &.td18.= =7.1591 vesperi | &.tpSigwart ¢i+ pSigwart, Johann Georg ¢i- | &.ttIos 11 | |
&.ta2 | &.tc13 | &.t*26-28 | &.td22.= =7.1591 | &.tpSigwart ¢i+ pSigwart, Johann Georg ¢i- | &.ttAct 11 | |
&.ta3 | &.tc14 | &.t*29-32 | &.td23.= =7.1591 | &.tpSigwart ¢i+ pSigwart, Johann Georg ¢i- | &.ttGen 47 | &.ac^+ |
&.ta4 | &.tc15 | &.ts32 | &.td25.= =7.1591 | &.tpJ. Heerbrand ¢i+ pHeerbrand, Jakob ¢i- | &.ttMatth 7 | |
&.ta5 | &.tc16 | &.ts33-34 | &.td25.= =7.1591 vesperi | &.tpDachtler ¢i+ pDachtler, Jakob ¢i- | &.ttRom 8 |
In dieser Form sind die Daten nach Abtrennen der Fußnoten Quelldatei für das Satzprogramm.
In ihrer gleichartigen Struktur bei meist chronologischer Abfolge sind die Predigtnachschriften von Crusius ein besonders geeignetes Beispiel für den Einsatz der EDV als Hilfe bei der Erfassung und Verarbeitung von Texten innerhalb eines bibliothekarischen Projekts.
(Die Kurzfassungen der Referate wurden von den Referenten zur Verfügung gestellt.)